Das eigene Herz dein grösster Feind

Die Nacht von Sonntag auf Montag war schrecklich immer wieder plagten dich Hustenanfälle und das Atmen fiel dir sehr schwer. Das Morphium half jeweils ein wenig dir etwas Erleichterung zu verschaffen.

In den frühen Morgenstunden dachte ich, dass einzelne deiner längeren Atempausen dich endlich erleichtern würden. Aber dein Herz schlägt und schlägt und schlägt.

Schon vor vier Monaten dachte ich, dass mein Zwiespalt grösser nicht werden kann. Einmal mehr habe ich mich getäuscht. Seit vier Monaten vermisse ich dich. Deinen Zuspruch, deine Kritik, deine Unterstützung. Dann wieder bin ich froh, dass du da bist, dass ich noch immer deine Wärme geniessen darf, dass ich noch immer deine Liebe spüren darf. Wenn ich dich dann aber so leiden sehe wie in der letzten Woche, dann frage ich mich immer wieder, weshalb darfst du weder leben noch sterben. Was soll das? Wie kann man nur so etwas geschehen? Weshalb du?

Jedesmal wenn ich mich von dir verabschiede, dann denke ich es ist hoffentlich das letzte Mal. Aber darf ich so denken. Darf ich meiner eigenen Mutter den Tod wünschen?

Deine Augen sagen mir, dass du müde bist und dass du keine Kraft mehr hast. Dein Herz scheint dies jedoch noch nicht verstanden zu haben. Wenigstens konnten wir dir letzte Nacht dank dem Dormikum eine ruhige Nacht bescheren. Das einzige was wir noch tun können.

Mum ich liebe und vermisse dich und hoffe, dass du mir irgendwann verzeihst, dass ich mir wünsche, dass du bald gehen darfst. Still und in Ruhe ohne weitere Qualen.

Kommentare

Beliebte Posts