6 3/4 h und 7 Ärzte

Positiv gestimmt und ziemlich guten Mutes kam ich gestern zu dir. Einmal mehr, das Zimmer war leer. Ok muss nichts heissen. Dennoch eine erste leichte Beunruhigung machte sich breit. Ich überbrückte das Warten in der Cafeteria. Als ich informiert werde, dass du wieder da bist, ist der Unterton im Satz: "Es wäre gut, wenn Sie jetzt dann bald mal kämem", nicht zu überhören. Welche abertausend Gedanken mir auf dem kurzen Weg zu dir durch den Kopf gingen, kann ich nicht mehr sagen, ausser dass ich eigentlich der Meinung war, dass wir bereits in der Hölle angelangt sind. Vielleicht habe ich aber vergessen, dass es dort auch noch Untergeschosse gibt.

Du hast über 40°C Fieber. Der Ausschlag ist nun grossflächtig über deinen ganzen Körper verteilt und du hast wieder Flüssigkeit zwischen Lunge und Brust. Ich bin verzweifelt und fühle mich nur noch gelähmt. Mit Wadenwickel versuchen sie dir das Fieber runter zu bringen. Ich versuche dir mit kühlen Lappen auf Stirn und Brust etwas Linderung zu verschaffen.

Etwa um halb fünf bin ich zu dir gekommen. Ein Stunde später hab ich dich dann endlich gesehen und sobald wir beide im Zimmer sind, geben sich ein Arzt nach dem anderen die Klinke in die Hand. Klarheit bringt es wenig, dafür stabilisiert sich mein Vertrauen wieder ein wenig.

Dennoch, woher kommt diese Flüssigkeit? Weshalb kann das nicht gestoppt werden. Weshalb musst du immer wieder solche Schmerzen erleiden? Es ist so furchtbar. Weshalb kann ich dir nicht mehr helfen? Dich erleichtern?

Alle die dich heut gesehen haben sind erschüttert: Adeli, Hp, Liz und ich auch. Morgen ist zum Glück ein neuer Tag, somit eine neue Chance auf eine Trendwende. Auch morgen ist wieder ein Beginn des Rests unseres Lebens.

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