Wechselbad der Gefühle

Heut morgen vor der OP warst du ebenfalls noch wach. Du hast mich zwar kurz angeschaut, danach aber wieder nur unter den Wimpern durchgeblinzelt. Du sahst entspannt aus, hast aber weder meine Hand gedrückt noch sonst eine Reaktion gezeigt als ich kam. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass du noch immer mit mir geschmollt hast. Ich habe Angst, denn ich weiss nicht, ob es richtig war gegen deinen Willen zu entscheiden.

Kurz vor der OP kommt noch der Arzt und bestätigt mir und dir nochmals, dass diese OP deinen Zustand nur verbessern kann. Er scheint dich auch zum ersten Mal wieder ernst zu nehmen, als ich im erzählt habe, was du gestern zu mir gesagt hast. Er spricht direkt zu dir und erklärt dir nochmals weshalb diese OP notwendig ist.

Es macht mich glücklich, dass ich feststellen durfte, dass du auf jede Veränderung im Zimmer reagiert hast. Ob es die Schwestern, die Arzte oder die Putzfrau war, bei jedem hast du kurz die Augen geöffnet und nachgeschaut was los ist. Für mich ist mehr denn je alles möglich. Wir schaffen das Mum.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Wer nicht zuweilen zuviel empfindet, der empfindet immer zuwenig.

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