Noch immer apathisch


Aniti war bei dir als ich heut zu dir kam. Bevor ich daheim losgefahren bin, wurde ich noch vom Spital angerufen und sie sagten es ginge um deinen Transfer nach Valens - stell dir vor zu 90% schon morgen. Aniti sagte mir, dass du auch sie ignoriert hast, zwar zu hören tätest, aber keine Reaktionen zeigen würdest. So war es auch bei mir, du hast mich zwar kurz angeschaut, dich dann aber sofort wieder schlafend gestellt. Dein Verhalten zwang mich etwas tiefer in deine Geschichte der letzten 6 Wochen zu tauchen.

Ich hab dir erzählt, dass ich den Therapieabbruch entscheiden musste, gezwungen war mich mehrmals von dir zu verabschieden und dass du dennoch immer mehr Lebenszeichen gezeigt hast. Du hast mich angeschaut und beim Erzählen ist es dann aus mir ausgebrochen. Eine Zeitlang hab ich hemmungslos geweint und du hast mich nur angeschaut. Immer wieder habe ich dir erklärt wie gut dir Valens tun wird und dass es nun in deiner Hand liegt, wie erfolgreich du mit deiner Genesung sein kannst. Ich seh dir an, dass es dich beschäftigt, deine wie auch meine Situation. Und ganz plötzlich öffnest du deine Augen sehr weit, wie du es die letzten Tage lange nicht mehr getan hast.

Nochmals frage ich dich, ob du mit mir an die frische Luft willst und siehe da, du nickst sogar und das im Bett. Das erste Mal. Vor Freude heule ich gleich nochmals.

Draussen scheinst du es wieder zu geniessen. Liz und ich haben uns grad ein Eis geholt und natürlich wirst du genau dann wach. Macht nichts, es ist unser schlechtes Gewissen, dass wir Essen und du nichts bekommen darfst. Was aber besonders toll ist, ist dass du deinen Kopf hebst und sogar etwas nach rechts drehst. Einfach wunderbar.

Weil ein Gewitter im Anmarsch ist und uns bereits die ersten Tropfen benetzten, müssen wir rein. Zurück im Bett schläfst du tief, während Liz und ich für dich packen. Denn, wenn das CT morgen früh gut ist, geht's halb zehn los nach Valens. Endlich.

Schlaf gut.

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