Besuch im Office und Büro

Wie öfters die letzten Tag bin ich mit gemischten Gefühlen zu dir gekommen. Obwohl ich mir fest vornehme nicht mehr als 12 Stunden voraus zu planen, lässt es sich manchmal nicht vermeiden es zu tun. Und dein Aufenthalt in Valens liegt mir sehr am Herzen. Mehr aber noch deine Gesundheit und auch dein Wille und Ehrgeiz gesund zu werden. Nur so können wir - respektive du - noch weitere Berge versetzen.

Die letzten beiden Tage schienst du mir eher apathisch, du sprachst nicht und hast auch sonst keine klare Zeichen gegeben. Das macht mir Angst. Einerseits, dass es dir vielleicht nicht gut geht und andererseits, dass dich deine Kraft verlassen hat. Das darf nicht sein, nicht jetzt wo du soweit gekommen bist. Wo sogar die Ärzte bestätigen, dass du Fortschritte machst und ein Aufenthalt in Valens für dich jetzt wichtig ist. Ok, ich versteh schon, dass die Situation nicht grad ermutigend ist. Dennoch da müssen wir jetzt durch. Es gibt nur ein Vorwärts oder ein Aus. Das Vorwärts können wir beeinflussen, dass Aus steht jetzt ausser Frage und ist ausserhalb unseres Einflussbereichs.

Als ich gekommen bin, warst du müde und die Schwester sagte mir, dass wir noch etwas warten sollen mit dem frische Luft schnappen. Du seist heute morgen lange im Stuhl gesessen und sie hätten dich mit ins Office und Büro genommen. Ob dir das gefällt? Ich denke schon. Ganz bestimmt weiss ich, dass es dir sehr gefällt raus zu kommen an die frische Luft.

Kurz darauf hast du deine Ration Schmerzmittel bekommen und da du wach warst, haben wir es gewagt dich nochmals zu mobilisieren um raus zu gehen. Ich war erstaunt, denn du hast kaum mehr dein Mobilisierungs-Nickerchen gemacht hast. Wie du siehst, auch dies ist ein Fortschritt.

Lange Zeit hast du nur geschaut und zugehört, wie Liz und ich mit dir redeten. Irgendwann hast du dann aber wieder versucht zu sprechen, es war immer wieder Heim. Glaub mir, ich kann mir sehr gut vorstellen wie gross deine Sehnsucht ist heimzukommen. Nur leider geht das noch nicht. Und ich sage bewusst noch. Mum, du wirst es schaffen, du wirst wieder heimkommen. Wir helfen dir. Du schaffst das.