Das Leben ist in dir


Immer wenn ich bei dir bin, habe ich das Gefühl, dass du mich erkennst und dass du dich etwas regst.

Die Meisten versuchen mir weiszumachen, dass ich mich irre und dies nur Wunschdenken ist. Vielleicht haben sie recht, vielleicht habe auch ich recht.

Es geht mir miserabel und ich kann immer schlechter mit dem Entscheid die Therapie abzubrechen umgehen. Es gibt Momente in denen ich mir wie die Mörderin meiner eigenen Mutter vorkomme. Immer dann, wenn ich die Kraft in deiner linken Hand spüre. Du drückst mir nämlich die Hand. Nicht auf verlangen, aber du tust es doch.

Jimmy und auch Andere raten mir nochmals mit den Ärzten zu sprechen. Die Ärzte versprechen mir, dich nochmals zu untersuchen und dass du noch diese Woche hier in der Neurochirurgie bleiben darfst. Danach wirst du vermutlich in die Palliativabteilung verlegt. Dort soll man dir das Sterben erleichtern und dich besser begleiten können.

Aber du lebst und mir gegenüber zeigst du Zeichen, dass du leben willst. Ich nehme deine linke Hand und halte sie mir an die Wange und bitte dich mich zu streicheln und du tust es. Wie kann das sein, wenn du eigentlich sterben solltest und nichts mehr wahrnehmen kannst?

Einmal mehr ich bin verzweifelt. Die Wand hat nun auch mich eingeschlossen.

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