48 Stunden zwei Operationen

Freitag um vierzehn Uhr erhalte ich die Nachricht vom Operateur, dass die Marathonoperation nun beginnen werde, ich müsse mir keine Sorgen machen, wenn er sich erst nach zwanzig Uhr wieder melden würde. Kurz nach viertel nach acht die Nachricht, dass die Operation soweit gut verlaufen sei, wegen der Blutverdünnenden Medikamente jedoch starke Blutungen waren. Die nächsten Stunden, Tage und Wochen würden es zeigen.

Praktisch den ganzen Samstag verbrachte ich bei Mum in der Intensivstation und verliess sie kurz nach acht. Die Schwester untersuchte noch ihre Pupillen und stellte bereits fest, dass etwas nicht in Ordnung war, aber da die Besuchszeit vorbei war, musste ich die Intensivstation wieder verlassen.

Ich war kaum 10 Minuten zu Hause, kam der Anruf: "Ihre Mutter wird vermutlich sterben, sie hat extremen Hirndruck, kommen sie sofort zurück ins Krankenhaus."

Unser Nachbar fuhr uns zurück ins Krankenhaus und mein Mann rief die Schwestern meiner Mum an, sowie Mums beste Freundin. Ich war verzweifelt, wir waren verzweifelt.

Im Krankenhaus angekommen durften wir uns noch kurz von Mum verabschieden, danach wurden wir informiert, dass versucht würde mittels Entnahme eines Teils der Hirnschalenknochen den Druck zu lindern. Sollte das Hirn beim Öffnen entgegenquellen, sei es aus.

Wir warteten viereinhalb Stunden, bis das Ärzteteam zurückkam und uns mitteilte, dass die Operation wieder erwarten positiv verlaufen sei. Weiterhin jedoch grosse Gefahr bestehe und wir wiederum warten müssten.

Erleichterung und Angst machte sich gleichermassen breit. Was wenn ich - wir - meine Mum zum Leben verdammen?

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